Neue Strategien europäischer Reiseveranstalter

Langsam zeichnet sich eine Neustrukturierung am deutschen und europäischen Pauschalreise-Markt ab:

  • TUI übergibt den Kurzstreckentei von TUIfly an Air Berlin, behält aber die Langstreckendienste, die dem Marktführer in Deutschland eine Zugangskontrolle zu bestimmten Reisezielen erlauben.
  • TUI versucht laut Financial Times vom 20.April den Deutschen Arm wieder von Deutschland aus zu steuern.
  • Mit dem sich abzeichnenden Kapitalbedarf bei Arcandor stellt sich auch die Frage nach dem Schicksal der der Arcandor-Tochter Thomas Cook. Es wäre durchaus vorstellbar, daß Arcandor entweder Anteile an Thomas Cook verkaufen muß, oder daß auch hier die Integration der deutschen Operation in die britische Thomas Cook PLC in Frage gestellt wird. Das könnte auch ein ploitischer Preis sein, den eine zunehmend wirtschafts-nationalistische Berliner Regierung für eine Staatsintervention zugunsten von Arcandor fordern könnte.

Beide Veranstalter würden dadurch an Größe verlieren. Dies würde sich weniger beim Einkauf und bei der Produktentwiklung auswirken, die ja immer an nationale Vorlieben gebunden blieb. Aber bei EDV und bei Buchungssystemen würde möglicherweise die Stellung unabhängiger Dienstleister gestärkt. Diese Funktionen könnten weiterhin im gesamten europäischen Markt agieren. Es wäre sogar über modulare Platformen möglich, den Veranstaltern weiterhin eine Kontrolle des Vertiebes über „eigene“ Rservierungssysteme zu ermöglichen.

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